Was ist das eigentlich für eine komische Jahreszeit, in der wir gerade sind? Die Frage beschäftigt uns im Moment in der Kita. Die Weihnachtsferien sind vorbei und die Wichtelbriefe, die Piet uns im Advent jeden Tag geschrieben hat, scheinen so weit weg wie der Wichtel selbst, der mit seinem kleinen Koffer wieder zu seinen Freunden an den Nordpol gereist ist.
Zusammen nehmen wir die trockenen Tannenzweige und die Sterne ab, die im Dezember die Kita geschmückt haben. Die Wände sehen ein bisschen kahl aus, und auch unser Morgenkreistablett, das wir gemeinsam den Jahreszeiten entsprechend dekorieren, ist leer. Mehrere Kinder möchten es gern neu gestalten und wir überlegen gemeinsam, wie es aussehen könnte.
Wir sind uns nicht ganz einig, in welcher Jahreszeit wir uns jetzt eigentlich befinden. Im Morgenkreis haben wir darüber gesprochen, dass viele Tiere die kalten Monate schlafend verbringen, Igel zum Beispiel. Bei einem Spiel haben wir uns wie Igel im Winterschlaf auf dem Teppich eingerollt.
Aber ist das jetzt noch Winter? „Mir kommt es eher wie Frühling vor“, sagt ein Kind. Da dem Kalender nach aber noch Winter ist, entscheiden wir uns für eine „Zwischenjahreszeit“ und ein Kind erfindet einen tollen Namen dafür: „Winterfrühling“.
Also gestalten wir genau so unser Tablett: Wir nehmen Materialien vom Wintertablett – Bucheckern, trockene Blätter und Hagebutten, Moos und Tannenzapfen – und mischen sie mit Heideblüten, Trockenblumen und Kunstschnee. Für den Schnee zerschneiden wir weißes Füllmaterial und lassen es auf den Teller und auch auf unsere Köpfe rieseln. Dazu fangen wir an, Winterlieder zu singen: „Es schneit, es schneit …!“ Eine Ecke des Tabletts ist der Waldwinter, sagt ihr, eine der Winterfrühling.
Ein bisschen helfen wir dem Frühling dann doch nach: Wir geben zusammen Erde und Kressesamen in eine kleine Schale und umwickeln sie mit einem blauen Tüllband. Bald können wir zusammen im Morgenkreis schauen, wie weit die kleinen Pflanzen gewachsen sind.